Portmagee und die kleine Insel Illaunlaughan





Illaunlaughan ist ein kleines Inselchen zwischen Portmagee und Valentia Island, nicht weit von der erst in den frühen siebziger Jahren gebauten Brücke.
Der Name ist entstanden bei dem Versuch aus irischen Wörtern quasi per Lautschrift ein englisches zu machen: Oileán an Lóchán ist der irische Name, Oileán heisst Insel und Lochán könnte der Name eines Mönches sein oder einfach trockenes Gras oder vertrocknete Algen bedeuten.
Zwischen 1992 und 1995 gab es mehrere archäologische Ausgrabungen und Rekonstruktionsarbeiten, resultierend in dieser kompletten kleinen Klosteranlage.
Die ausgegrabenen und mit allen wissenschaftlichen Mitteln untersuchten und datierten Funde zeigen, dass zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert hier Mönche in einer kleinen frühchristlichen Klosteranlage lebten; wie ihre Behausungen und Gebetshäuser aussahen, was sie speisten und wie sie ihre Toten und die vom "Festland" beerdigten.
Übrigens wurden auch nach dieser Zeit Beerdigungen vorgenommen. Es wurden sehr wahrscheinlich nichtgetaufte Kinder und Fremde, deren Religion sich man nicht sicher war oder die aus anderen Gründen nicht in gesegnetem Boden begraben werden durften, hier beerdigt, angeblich das letzte Mal im Jahr 1940.
Die Untersuchungen an den Gebäuden ergaben, dass zuerst (7.-8. Jahrhundert) drei Wohnhäuser und ein kleines Gebetshaus existierten. Sie hatten alle Holzstämmen als Gerüst, waren mit Stroh gedeckt und die Seitenwände über einer Grundmauer aus aufgerichteten Steinen bestand aus Grasnarben oder Torfsoden. Wahrscheinlich gab es zwei Giebelschreine, unter denen Reliquien, d. h. Gebeine wichtiger Mönche oder Heiliger begraben waren.
Vom 8. bis zum 9. Jahrhundert wurden die Gebäude durch Trockensteinkonstuktionen ersetzt. Ausserdem wurde der jetzt noch zu sehende Giebelschrein errichtet, der nun die Gebeine aus den alten Schreinen enthielt.





Es gibt in der näheren Umgebung zwei weitere solcher auffälligen Schreine, einen an der Verbindungsstrasse von Portmagee nach Ballinskelligs , in Killaluaig und den anderen im Glen, St. Finian´s Bay, in Killabuonia.
Diese Rundhütte aus Stein, ähnlich derer auf Skellig Michael, ersetzte zwei vorherige Hütten aus Grasnarben; sie ist fast vollständig rund und ziemlich gross mit 4, 5 m Durchmesser.



Quarzsteine und Jakobsmuscheln wurden vom frühen bis mittleren Mittelalter von Pilgern auf Grabstellen hinterlassen.

Im Juli bin ich mit einer kleinen Gruppe während eines Foto Workshops nach Illaunlaughan gerudert. Wir hatten im Dorf nach einer Transportmöglichkeit gefragt und bekamen prompt ein kleines Boot geliehen.
Man soll bei tiefer Ebbe auch hinüber laufen können, die Beine werden aber bestimmt nass.



Ein ziemlich ausführliches Buch über die Ausgrabungen und deren Deutungen ist Illaunlaughan Island, an early medieval monastery in County Kerry by Jenny White Marshall and Claire Walsh

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