Archäologie und Kulturgeschichte in Südwest Kerry
Entlang des Ring of Kerry auf der Iveragh Halbinsel im Südwesten Irlands künden eine Vielzahl von Steingräbern, Monolithen, Steinkreisen, Steinhütten, einzeln oder angelegt innerhalb einer kreisförmigen Schutzmauer, von der Besiedlung und den kulturellen und religiösen Bräuchen Irlands seit der Bronzezeit, vor fast 5000 Jahren.
Es gibt Hinweise, dass Irland schon früher, nach dem Ende der letzten Eiszeit bevölkert war, jedoch finden sich wenig Zeugnisse aus dieser Zeit. Mit der Christianisierung der Insel im 6. Jahrhundert kamen auch kirchliche Gebäude und klösterliche Anlagen hinzu, wie zum Beispiel die wohl berühmteste Skellig Michael auf der Great Skellig, 11 km südwestlich des südwestlichsten Zipfels von Iveragh im Atlantik. Die Gebäude und Anlagen, kirchlichen und weltlichen Ursprungs, wie Burgen, sind in diesem Teil Irlands nicht so auffällig grossartig und protzig, sicher wegen der grossen Entfernung von machthabenden Zentren. Trotz der relativen Bescheidenheit der Bauwerke geht im Zusammenspiel mit der überwältigenden Natur eine magische Austrahlung aus auf jeden, der mit etwas Zeit und Muße in diese Welt eintaucht.
Cahers oder das original irische Wort cathair bedeuted soviel wie eine Ansammlung von Behausungen mit Vorratshütten und Unterkunft für die Tiere innerhalb eines Steinwalls (Erdwälle haben den Namen Rath), nicht unähnlich einer sehr kleinen Stadtanlage, in der Grossfamilien zusammen lebten und sich notfalls auch verteidigen konnten.
Viele Ortsnamen beinhalten das Wort Caher, wie zum Beispiel Caherciveen oder Caherdaniel. In der Nähe Caherciveens finden sich dann auch zwei sehr schöne Ringforts, Cahergal and Learcanabuaile und Staigue Fort nahe Caherdaniel.
Diese Steinreihe unweit Waterville ist mit Ausrichtung auf die untergehende Sonne zur Wintersonnenwende gebaut. Sie ist gut von der Hauptstrasse zwischen Waterville und Sneem, am Ring of Kerry, zu sehen.
Valentia Island ist eine wahre Fundgrube für den Hobbyarchäologen,
es gibt eine Vielzahl von Standing Stones, einzelne oder in Gruppen stehende Monolithen, teilweise mit einer alten Runeninschrift, Ogham genannt, teilweise mit christlichen Symbolen aus viel späterer Zeit verziert.
Ausserdem gibt es Steingräber, Steinkreuze und am Hang von Bray Head zwei Reste von Wohnanlagen.
Valentia hat noch andere Attraktionen, von hier wurde das Transatlantikkabel durch den Atlantik nach Neufundland verlegt und das kleine Heimatmuseum in Knightstown widmet unter anderem diesem Teil der Geschichte liebevoll einen Raum.
Viele Millionen Jahre davor bewegten sich etwas schwerfällig Vorfahren der Landlebewesen zwischen Meer und Land, die sogenannten Tetrapods, deren versteinerte Spuren auf einer tief am Wasser befindliche Klippe zu bewundern sind.
Die klösterlichen Zentren in Irland begannen oft als kleine, isolierte eremitische Anlagen an schwer erreichbaren Stellen, oft Inseln.
Beispiele hierfür sind Skellig Michael, Church Island im Lough Curran bei Waterville, Illaunloughan im Portmagee Kanal, Church Island in der Bucht zwischen Knightstown und Caherciveen und weiter entfernt, bei Killarney im Lough Leane, Inisfallen.
Ungefähr im 12. Jahrhundert zogen die Mönche aus diesen abgelegenen Orten in mehr zugängliche Klöster und Abteien und dienten hier der Bevölkerung. Die Mönche von Skellig Michael fanden ihren Platz in der Abtei von Ballinskelligs, die selbst im 17. Jahrhundert verlassen werden musste, unter der Belagerung Cromwellscher Kriegstruppen. Andere bis dahin römisch-katholische Kircheninstitutionen ereilte das gleiche traurige Schicksal, so kommt es, dass diese alten Zeugen meist in Ruinen liegen.
Zwei Burgruinen sind in nächster Umgebung, Ballinskelligs Castle am Strand von Ballinskelligs und Ballycarbery Castle bei Caherciveen.
Ballinskelligs Castle
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Die Karte Ordnance Survey Ireland, Discover Series Map, No. 83, gibt detaillierte Informationen unter anderem auch über die Lage der obengenannten Kulturstätten.