Der Leuchtturm auf Skellig Michael




1820-1826 wurden auf der Great Skellig, auch Skellig Michael genannt, zwei Leuchttürme gebaut, nachdem über 20 Jahre lang zusätzliche Leuchttürme zwischen Loop Head und Cape Clear Island gefordert worden waren, unter anderem von Maurice Fitzgerald, dem damaligen Grafen von Kerry.

Zwei Unfälle mit Handelsschiffen in der Nähe von Dingle , bzw. Ballinskelligs forcierten die Notwendigkeit nach mehr Sicherheit durch Lichtsignale.

Zuerst war als Standort Bray Head auf Valentia Island im Gespräch, dann wurde aber doch zu Gunsten der 8 Meilen vor der Südwestküste liegenden Great Skellig entschieden. Der Grund für den Bau von gleich zwei Leuchttürmen war, Verwechslungen mit dem südlich gelegenen Leuchtturm auf Cape Clear zu vermeiden.

Nachdem die Insel von der Gesellschaft für den Erhalt und die Verbesserung des Hafens von Dublin erworben war, wurde mit den Vorbereitungen für den Bau begonnen.

Dieses war ganz sicher kein leichtes Unterfangen, wie jeder bestätigen wird, der an einem stillen Sommertag zu Besuch auf die Insel fährt.

Es mussten Steine gesprent, Wege geschaffen und dann die zwei Leuchttürme und zugehörige Wohnquartiere, jeweils ein Doppelhaus, gebaut werden. Bei aller Bewungerung für die technische Leistung und den Mut der Bauleute muss man aber auch erwähnen, dass Teile der Landestellen und Treppen, die über tausend Jahre zuvor von den Mönchen unter noch schwierigeren Bedingungen angelegt worden waren, dabei zerstört oder verändert wurden. Aber was ist wichtiger, mag man diskutieren, totale Authentizität archeologischen und kulturellen Kulturerbes oder das Leben von Seeleuten?

Am 4. Dezember 1826 ging das Licht in beiden Leuchttürmen auf Skellig Michael an, Öllampen und Parabolspiegel sendeten Lichtsignale vom oberen Leuchtturm 121m ü. M. mit einer Reichweite von 40 km und vom unteren Leuchtturm 53m ü.M. mit einer Reichweite von 30 km.

Der obere Leuchtturm war allerdings so oft von Wolken oder Seenebel verhangen, dass dessen Betrieb 1870 eingestellt wurde. Ausserdem gab es inzwischen einen weiteren Leuchtturm auf einer der Blasketinseln, Inishtearaght.

Um die Navigation der Schiffe bei geringer Sichtweite zu unterstützen, wurden zwische 1907 und 1953 Nebelsignale abgeschossen, zuerst drei aufeinanderfolgende Signale alle 10 Minuten und später ein Signal alle 6 Minuten.

Von 1962 - 67 wurde der alte untere Leuchtturm abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, die Wohngelasse wurden modernisiert und mit elektrischem Licht, Heizung, Bad und Toilette ausgestattet. Die Versorgung des Personals fand ab 1949 nicht mehr per Schiff sondern mit einem Hubschrauber statt und am 22. April 1987 wurde der Skelligs Leuchtturm auf voll automatischen Betrieb umgestellt.


Heute fliegen die Wärter nur noch gelegentlich zu Inspektionen und Reparaturarbeiten auf Skellig Michael und bei ihrer letzten Tour hatte ich die Erlaubnis und die Ehre, sie zu begleiten und Fotos machen zu dürfen.

Davon wird später noch mehr zu sehen sein.

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